Der grüne Vorhang

Der grüne RWE-Riese verschweigt der Öffentlichkeit, dass RWE einer der größten Treibhausgasproduzenten Europas ist. Bei ihm sind auch keine Atomkraftwerke zu sehen, nur Wind- und Wasserkraftwerke. Kritiker klagen, dass RWE sein „schmutziges“ Kerngeschäft hinter grünen Maßnahmen versteckt.

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Auch für Unternehmen gefährlich

„Greenwashing birgt die Gefahr, den Verbraucher zu täuschen und somit die Nachfrage nach umweltfreundlicheren und sozial korrekteren Produkten zu unterlaufen“, sagt Hoffhaus: „Es gefährdet das Ansehen von Marken und führt zum Vertrauensverlust von Produkten, teilweise sogar zu Boykotten.“ Doch viele würden ihrer Ansicht nach nicht wissentlich täuschen. Sie verstünden nichts von der Komplexität von Nachhaltigkeitskommunikation. Ökologisches und soziales Engagement zu vermitteln sei in Deutschland noch absolutes Neuland. Auf news.de erklärt Hoffhaus: „CSR-Kommunikation (siehe Infokasten) dürfe nicht als klassische PR betrachtet werden, sondern müsse tief in die Strategie eines Unternehmens verankert werden. Dafür muss die Chefetage und nicht allein die PR-Abteilung verantwortlich sein.“ Unternehmen unterschätzten die Macht der neuen Medien und die Kraft, die NGOs dadurch bekommen, Missstände anzuprangern.

So werden Werbevideos wie das vom grünen Riesen oder der grünen Bahncard von Bloggern hinterleuchtet, auseinandergenommen und in Netzwerken geteilt. Schneller als gedacht heißt es, ein Unternehmen versuche seine Kunden zu täuschen.

Hoffhaus empfiehlt: „Erst die Hausaufgaben machen und dann kommunizieren.“ Sie hofft deshalb für die Zukunft auf transparentere Informationen von Seiten der Unternehmen. Denn unser ökologischer Fußabdruck sei so groß, dass wir dringend eine angemessenere Kommunikation benötigten. „Das Netz vergisst nichts, ganz abgesehen von Internetseiten wie der, der Public Eye Awards, die die unverantwortlichsten Unternehmen öffentlich anprangern. Zukünftig wird der Druck auf Unternehmen wachsen, CSR-Werbung und Kampagnen professioneller anzugehen. Verbände wie die Verbraucherzentrale strafen schon heute erfolgreich bekannte Unternehmen ab,“ so Hoffhaus.

Für Interessierte veröffentlichen Unternehmen schon heute Nachhaltigkeitsberichte. Wer wissen will, wie bei McDonald’s die Bouletten in den Burger kommen, könnte sich jederzeit mit der Lektüre auseinandersetzen. Es bleibt die Frage, wie viele Konsumenten, das überhaupt tun.

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Von Morten Luchtmann

2012 habe ich mein VWL-Studium an der Uni Hamburg begonnen. Ungefähr seitdem bin ich auch in der FREIHAFEN-Redaktion. 2014 war ich Chefredakteur, zur Zeit bin ich im Auslandssemester in Prag.

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