Von Milchmädchenrechnungen und Augenwischerei

„Wir haben eine medienwirksame Kampagne in Hamburg auf die Beine gestellt“

In Berichten über eure Kampagne wird euch nachgesagt, für euch existiere das „Feindbild: Makler“. Ist das richtig oder werdet ihr da falsch verstanden?
Wir haben uns nie zu Maklern geäußert und wir sehen da auch kein Feindbild. Natürlich ist es ein Problem, wenn Leute noch bevor sie einziehen zweieinhalb Monatsmieten Courtage bezahlen müssen. Wir sind dafür, dass derjenige, der den Makler anheuert, ihn auch bezahlen sollte. Da sind wir ganz einer Meinung mit den Mieterverbänden. Aber zum Feindbild Makler haben wir uns nie politisch geäußert, wir stellen die Marktkonformität in Frage, weil wir der Meinung sind, dass Wohnraum nicht wie jede andere Ware behandelt werden darf.

Du sagst, dass das Problem des zu teuren Wohnraums schon in vielen Städten sehr lange existiert. Warum ist es erst jetzt so stark in den Medien vertreten?
Für Hamburg ist es so, dass wir – ohne uns selbst zu sehr zu loben – eine sehr medienwirksame Kampagne geschaffen haben. Wir haben uns früh hingesetzt und beraten, uns gut vernetzt und an einem Strang gezogen. Hoffentlich ist das Anstoß genug, dass auch in anderen Städten die Menschen sich umschauen und versuchen, was Größeres auf die Beine zu stellen. Die Einstellung vieler, dass sich sowieso nichts ändere, finde ich falsch. Versucht, Druck aufzubauen, um eurer Meinung Gehör zu verschaffen.

Vielen Dank für das Gespräch!

FOTO: „Runa Ebsen“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(BY-NC) 3.0

Unser Autor Evgeny Makarov hat 2009 zwei Straßenkinder begleitet. Was die beiden Jugendlichen erzählt haben, könnt ihr in „Keine Wohnung.“ lesen.

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Kategorisiert in HH City

Von Lukas Sparenborg

Seit 2012 bin ich beim FREIHAFEN. Studiere Politikwissenschaften an der Uni Hamburg und seit 2011 bin ich Textchef beim FREIHAFEN. Themenschwerpunkte sind Kultur (u.a. Poetry Slams) und Politik (was sonst?). Nebenher bin ich bei COPERNICUS e.V. Hamburg aktiv.

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