Von krummen Gurken und Demokratie

Es war einmal im Jahre 1951, da wurde die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl geboren. Sechs Jahre später erblickten dann die Zwillingsschwestern Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und Euratom das Licht der Erde. 1967 schlossen die drei Geschwister einen Pakt, die Europäische Gemeinschaft, und nahmen bald auch Fremde zu sich auf. Nicht, weil sie einander besonders gern hatten, sondern weil sie wirtschaftliche Interessen verfolgten. Man könnte sagen, sie wären Egoisten gewesen.

Bis 1992 hatte sich dann aber Einiges geändert: Die drei Gründer waren längst nicht mehr Stimmführer und die Gemeinschaft wollte neue, sozialere Schwerpunkte setzen. Sie brauchte einen neuen Namen und nannte sich Europäische Union. Diese wuchs und wuchs, bekam eine eigene Währung und umfasst heute mit 27 Staaten fast eine halbe Milliarde Einwohner.

Entwicklungshilfe und humanitäre Unterstützung, Verbot von Tierversuchen für die Herstellung von Kosmetikprodukten, Abmachungen zur Verringerung der Luftverschmutzung und ein Binnenmarkt, der alles scheinbar billiger macht: Gar nicht so schlecht, so eine EU.
Doch sie ist kein Apparat, der einfach funktioniert und wo man mal eine Batterie nachlegt. Es sind Menschen, die Entscheidungen treffen, die diskutieren und streiten, die Kompromisse eingehen und Gesetze verabschieden. Und das ist auch sehr gut so, denn alle ihre Entscheidungen betreffen schließlich uns, indirekt oder direkt. Ob es das günstigere Telefongespräch, die Gleichstellung der Frau, die Hilfe während der Finanzkrise, die Einwanderungspolitik oder die Entsendung von Friedenstruppe in Folge eines Kriegs ist: Der Einfluss der EU reicht vom eigenen Zuhause über die Ausbildung, Bildung und Arbeit bis hin zu allgemein gesellschaftlich relevanten Themen und Staaten, die kilometerweit entfernt von uns auf einem anderen Kontinent liegen. Aber wer trifft diese unglaublich weitreichenden Entscheidungen?

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