Der Raum ist dunkel. Alle sitzen still. Das Kultur- und Kommunikationszentrum „Fabrik“ in Altona ist am Donnerstag den 28.Mai 2010 überfüllt mit Menschen. Alle warten sitzend oder stehend auf ein Konzert von dem weltbekannten Pianisten Fazil Say.
Der türkische Pianist liefert ein ungewöhnliches Klavierkonzert. Say sitzt kaum nur still da. Seine Hände schwingen beim Spielen in der Luft aus. Es sieht so aus als würde er mit dem Klavier zusammen performen.
Schließt man die Augen verleitet die Musik zum Träumen. Ein Kopfkino baut sich auf. Gelegentlich meint man ein melodisches Summen zur Klaviermusik zu hören. Größtenteils scheint die Musik von schönen, aber dramatischen Klängen gefüllt zu sein. Nach jedem Stück verbeugt er sich kurz und erzählt dem Publikum, auf deutscher Sprache, welches Stück er als nächsten spielen möchte. Manchmal erläutert er auch, wie es zu dem Stück gekommen ist.
Fazil Say ist nicht nur Pianist, sondern auch Komponist. Sein musikalisches Motiv zum Stück „Black Earth“ ist beispielsweise von dem berühmten anatolischen Sänger und Dichter „Asik Veysel“ entsprungen. Ein anderes Stück, in dem es um Sehnsucht geht, hat er seiner 9-jährigen Tochter „Kumru“ gewidmet.
Das Konzert war Teil der „türkischen Nächte“ vom 25. bis zum 29.Mai 2010 in Hamburg. Das Festival wurde von Fazil Say zusammengestellt. Im Festival wurden besonders viele Facetten der türkischen Musik, von Klassik bis zu orientalischer Musik, einbezogen.
Nach dem Konzert verließ ein überwiegend zufriedenes Publikum die Fabrik. Einige Zuschauer ergriffen zudem die Gelegenheit bei einer Autogrammstunde ihre neuerworbene CD von Fazil Say signieren zu lassen.
Weitere Informationen zum Künstler unter http://www.fazilsay.com
FOTO: Deger-Deniz Dag