Gleich zwei Redakteurinnen wollten sich den Film „What a man“ von und mit Matthias Schweighöfer nicht entgehen lassen, also haben wir zwei Rezensionen. Zwei Frauen und Matthias.
Cosima Mattner:
O, wie hab ich mich gefreut auf die Pressevorführung von „What a man“ – wie ein kleines Mädchen! Das Verlangen nach den ultimativen Teenie-Romanzen muss irgendwie in den weiblichen Genen codiert sein… Auf jeden Fall braucht Frau dann und wann mal einen Streifen frei nach „Notting Hill“.
Matthias Schweighöfer hat mit seinem Regiedebüt diese Filmkategorie bedient und die Problematik des Mannes 2.0 dargestellt, der seine ganz individuelle Männlichkeit finden will. Und zwar ist es bei „What a man“ kein schüchterner, verträumter Hugh Grant, sondern ein ziemlich bodenständiger, vernünftiger Alex, dem bei der Selbstfindung – und Fraufindung – geholfen werden muss. Der Trailer versprach einen amüsanten, peppigen Film, und da ich schon bei „Friendship“ sehr herzlich lachen musste, ging ich mit hoher Erwartung und Vorfreude in den Kinosaal…
Nun will ich nicht sagen, der liebe Matthias hätte mich enttäuscht – dass ich mich also geirrt hatte in der Annahme, er sei ein äußerst begabter Schauspieler und Komiker. Er hat ja durchaus mein Verlangen nach – na ja – Schnulze gestillt!
Aber doch sehe ich in der dramaturgischen Konzeption des Films einen Schwachpunkt. Besonders zu Beginn gibt es streckenweise langwierige Szenen. Auch das Auftreten der Schauspieler wirkt anfangs etwas unkonzentriert und wenig überzeugend. Das mag daran liegen, dass es eine besondere schauspielerische Herausforderung ist, dem Zuschauer leider wenig originelle Dialoge originell zu präsentieren. Im Laufe des Films gibt sich diese Misere: Die Szenen werden knackiger und die Dialoge origineller. Es wurde viel gelacht! Auffallend ist die sehr gelungene Abstimmung von Bild und Ton, meistens mit dem Titelsong „What a man“ von Linda Lyndell. Der Song ist peppig und lässt mitgrooven. Eine gefällige Wahl auf jeden Fall, doch hier ist die Songzeile „say it again now“ zu wörtlich genommen worden: Nach dem 10. Mal whataman kann man whataman nicht mehr so ganz hören. Aber egal, auch das verzeihe ich Matthi – ich liebe schließlich die 68er. Dass einige Gags des Films ziemlich albern sind, hat mich nicht gestört, da ich ja Frau bin, gerne kichere, und mein Zyklus gerade Liebeskomödie vorsah.
Die Moral von der Geschicht übrigens kann nicht oft genug gesagt sein (denn wie man weiß, vergisst Mensch schnell, viel und meist das Wichtigste…): Dass nämlich nur der glücklich und wahrhaft lieben kann, der sich selbst kennt, sein eigener Herr ist, und eben einfach seinen Mann steht.
Auch Sibel Kekilli als nettes, hübsches Sonnenscheinmädchen und niedliche, modische Kinder sieht man sich gern an, genauso wie geschmackvolle Wohnungen, gemütliche Frühstücks und lustige, liebevolle Großmütter.
Im Großen und Ganzen ist das alles also unterhaltsam und gefällig. Und an manchen Stellen wird einem das königliche, wissende Schmunzeln guten Geschmacks aus dem Bauch gekitzelt. Wenn Schweighöfer an dieser Stelle weiterkitzelt, wird’s nächstes Mal richtig gut.
Devina Elisa Skutnik:
Ein Anmachspruch sollte humorvoll sein und die Situation entspannen. Mit „Na, warst’ kacken?“ hat Alex (Matthias Schweighhöfer) definitiv den falschen Spruch gewählt.
Nachdem der junge Lehrer Alex von seiner Freundin Carolin (Mavie Hörbiger) mit dem Nachbarn betrogen und aus der Wohnung geworfen wird, versucht er mit der Hilfe seiner besten Freundin Nele (Sibel Kekilli) sich seiner „Männlichkeit“ bewusst zu werden und eine neue Frau zu finden. Leider hat die chaotische Nele eher Ahnung davon Pandas zu retten, als einem traurigen Mann bei seiner Selbstfindung zu untertützen. Zum Glück gibt es noch Okke (Elyas M´Barek), der mit seinen verrückten Ideen seinem Freund Alex auf die Sprünge hilft – und dabei leider auch für noch mehr Chaos sorgt.
Im Rapperoutfit mit Sprühsahne, Brownies und Post-its stellt sich Alex verschiedenen Situationen, Aufgaben, die es männlich zu meistern gilt. Doch die schwierigste wird sein, sich seiner größten Angst zu stellen, um die Frau fürs Leben zu gewinnen.
„What a man“ von und mit Matthias Schweighöfer ist eine typische Liebeskomödie, super geeignet für einen Mädelsabend. Die Story ist leider etwas eintönig und es ist schon vorher klar was geschehen wird, doch durch witzige Sprüche und interessante Charaktere ist der Film dennoch unterhaltsam.
Ob Schiller, Fotograf oder als junger Lehrer – jede Rolle scheint zu Matthias Schweighöfer zu passen. Der „smarte Boy“ lässt Mädchenherzen höher schlagen und die Anzahl der Facebookfans, aktuell über 485.000 Personen, wird sich nach „What a man“ sicherlich noch deutlich erhöhen. Der neue Til Schweiger heißt Matthias Schweighöfer, und wir werden sicherlich noch viel von ihm hören.
Fazit von Cosima Mattner: “ Unterhaltsam, aber etwas unnötig.“
Fazit Devina Elisa Skutnik: “ Trommelt eure Mädels zusammen und genießt diesen Film.“