Resolution statt Revolution!

Jeden Tag überschwemmen uns die Zeitungen mit Nachrichten über politische Entscheidungen, Probleme und mögliche Lösungen. Der Euro soll um jeden Preis gerettet werden, gleichzeitig wollen die EU-Mitgliedsstaaten so wenig Souveränität wie möglich an Brüssel abgeben. Je mehr sich die Politik nach Brüssel verlagert, desto weniger blickt der kleine Bürger noch durch, lautet eine viel verbreitete These.

Durchblicken und verstehen – genau das wollen die Teilnehmer der HamMUN-Konferenz, die vergangenen Monat in Hamburg stattfand. 420 junge Menschen aus aller Welt, überwiegend Studenten, trafen sich vom 6. bis zum 9. Dezember, um an einer simulierten Vollversammlung der Vereinten Nationen (VN) teilzunehmen. HamMUN, das steht für Hamburg Model United Nations. Dabei werden die echten VN-Strukturen mit all ihren Gremien und Ausschüssen nachempfunden. Außerdem gab es dieses Jahr die Gremien der EU, ASEAN und der Arabischen Liga. Alle Teilnehmer schlüpft in die Rolle eines Delegierten, der ein Land vertritt. Es gibt die UN-Generalversammlung, den Sicherheitsrat, aber auch Nebenorgane wie der Menschenrechtsrat werden simuliert. Die Teilnehmer verhalten sich wie echte Diplomaten, vertreten die Interessen ihres Landes, debattieren mit den anderen Delegierten und entwickeln eine Resolution, die sie am Ende ratifizieren. Die MUN-Konferenzen wurden ins Leben gerufen, um über komplexe politische Situationen zu informieren. Indem die Teilnehmer den ihnen zugewiesenen Standpunkt in der Diskussion vertreten, sollen sie sich mit den Positionen Andersdenkender auseinandersetzen, um nicht zuletzt einen fairen Umgang miteinander zu lernen.
Robin Schoss (22), Student der Rechtswissenschaft aus Hamburg, hat schon an einigen Model United-Nations-Konferenzen (MUN) teilgenommen. Dieses Mal hat er den Posten des UN-Generalsekretärs, des obersten Verwaltungsbeauftragten übernommen. Im Wesentlichen gibt es drei Gründe, warum er das Ganze macht: „Erstens wegen der Debatten. Man erlebt hier Diskussion mit Tiefe auf unheimlich hohem Niveau. Man kann sich richtig in die Themen reinhängen.“ Jeder Teilnehmer bewirbt sich online und sollte sich ausgiebig in die länderspezifischen Themen einarbeiten. Eine gute Vorbereitung sei das O und A, meint Robin.

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Von Morten Luchtmann

2012 habe ich mein VWL-Studium an der Uni Hamburg begonnen. Ungefähr seitdem bin ich auch in der FREIHAFEN-Redaktion. 2014 war ich Chefredakteur, zur Zeit bin ich im Auslandssemester in Prag.

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