Leude, wir müssen reden! Naja, wie halt jeden Monat an dieser Stelle im Heft, also Bravo, ihr seid Blitzmerker. Allerdings heute mal mit wichtigem Thema, nämlich: Social Networks. Ihr wisst schon, StudiVZ, SchülerVZ und so weiter. Wird ja, in weniger würdevollen Publikationen als dieser hier, über nix anderes mehr geschrieben, heutzutage. Manchmal werde ich von Leuten gefragt, wieso ich da nicht am Start bin. Ist doch n Skandal: Rob ist nicht nur kein Student, sondern auch nicht angemeldet im deutschen Studentenverzeichnis. Die Leude fragen: Wie kann das sein? Ich erklär es hier mal, für alle zum kapieren: Die Erklärung ist ganz einfach, nämlich, weil ich das alles nicht so geil finde. Denn erstens: Social Network heißt auf deutsch soziale Verrenkung, weil die Idee ist ja: Jeder kennt jeden über sechs Ecken und wenn sich alle Anfassen sieht es wie Twister aus. Ich hab schon als Kind mit der halbvollen Cola-Flasche geworfen, wenn mich auf Geburtstagsparties jemand zum Twister-Spielen überreden wollte. Der einzige Grund Twister zu spielen ist Mädchen anfassen zu wollen. Und wer dafür ein Glücksrad mit trippigen Farben und klatschende Mamas braucht, mit dem will ich nix zu tun haben. Digital genauso. Zweitens: Der minderjährige Praktikant, den FREIHAFEN mir monatlich zur Verfügung stellt, damit ich Recherche und Kommasetzung und so nicht selber machen muss, hat rausgefunden: Eine Firma namens Holtzbrinck hat zwischen 50 und 100 Millionen Tacken für den Scheiß bezahlt. Wenn Holtzbrinck nur halb soviel Geld in die Entwicklung krasser Beats investieren würde, wäre Deutschrap nicht mehr so am Arsch. Wenn Holtzbrinck ein Viertel des Geldes mir gäbe, könnte ich statt dieser Kolumne Bücher schreiben, und die dann Kindern in Afghanistan schenken, damit die damit deutsch lernen. Das mit StudiVZ: Derbe Fehlinvestition also. Drittens: Es gibt schon ’nen Grund, warum ich auf’m Dom im Bauwagen wohne und nicht bei der Stasi im Reagenzglas. Viertens: Ich hab soviel virtuelle (= ausgedachte) Freunde wie FREIHAFEN Leser, also 20.000, und das ist mir geil genug. Nuff Said. Es grüßt: euer bester Freund