Also wirklich: Die heutige Jugend ist überlastet. Die Schule soll in zwölf und die Uni in drei Jahren absolviert werden. Nebenher werden soziales Engagement, Berufserfahrung durch Praktika und die Fähigkeit zur selbstständigen Lebenserhaltung (Nebenjob!) gefordert. Von wem eigentlich? Das ist egal. Der Druck ist eben da und ihm ist nicht jeder Mensch, sei er jung oder alt, gewachsen. Daraus folgen Schlafstörungen, allgemeine Unzufriedenheit und, wenn die Situation eskaliert, die allgegenwärtige Depression. Das ist ein Fakt, ich bin betroffen und ich bin dagegen. So lasst uns Abhilfe schaffen! Ich stehe mit dieser Kolumne immer wieder dafür ein, dass die Wissenschaft auf‘n Pott gesetzt wird, dass sie sich mal ordentlich bemüht, uns das Leben wirklich zu erleichtern. Und mein Leben wäre deutlich einfacher, wenn ich einen kleinen Helfer an der Seite hätte, der mich beim Strukturieren und Archivieren aller im Kopf vorhandenen Informationen unterstützen würde. Also, werte Damen und Herren: Ich darf Ihnen heute die neusete, noch nicht vorhandene Erfindung zum Glücklichsein vorstellen. Sie ist klein, handlich und äußerst alltagstauglich – die externe Festplatte für das menschliche Gehirn. Vom Smartphone bis zu diesem praktischem Datenspeicher sollte es doch nicht so weit sein! Stellt euch Folgendes vor: Vor dem Schlafengehen werden alle nervtötenden und belastenden Gedanken auf der Festplatte gespeichert. Anschließend schlafen – und zwar tief und voller Ruhe. Aufwachen. Kopf mit allen wichtigen Infos füllen und gut vorbereitet in den Tag starten. Wie großartig! Ich gebe gerne zu, dass alle Folgen – vorangestellt der Datenraub und -verlust – von mir noch nicht umfangreich bedacht wurden. Aber für diese Zwecke haben wir Datenschutzbeauftragte, die sich sicherlich gerne ein paar Gedanken darüber machen würden. Ich kann ja auch nicht die ganze Arbeit übernehmen.
Zum Schluss noch eine ernste Frage: Wo kommt eigentlich der Stecker hin?