Also Kinnings. Ich versuche doch gar nicht, die Welt mit irgendwelchen überaus bekloppten Erfindungen zu beschweren. Mir geht es um wirklich existentielle Dinge. Das wahre Leben. Ich will einfach nur, dass mir und dir das Leben durch ein bisschen neue Technik erleichtert wird. Eigentlich geht es weniger um dein als primär um mein Leben und dass das erheblich erleichtert wird.
Mein Leben braucht momentan – und das weiß ich seit dem 21. September – ganz dringend einen Winterschlaf. Es kann doch wirklich nicht sein, dass ich gezwungen werde, mitanzuschauen, wie die Blätter vergammeln und von den Bäumen fallen und dann noch mehr vergammeln, wenn es den ganzen Tag regnet und bald vielleicht sogar schneit. Ich sehe nicht ein, den ganzen Tag nichts zu sehen, weil der Tag morgens vergisst, hell zu werden und das den ganzen Herbst und den ganzen Winter lang. Folglich brauche ich Winterschlaf. Das mit dem Schlafen wird nicht schwierig sein, denn im Winter bin ich sowieso immer müde.
Ich stelle mir das ganz einfach vor und bin ehrlich verblüfft, dass ich die erste bin, welche diese Idee zu Papier bringt: Wir benötigen einen Kasten. Dieser muss zwangsläufig so bequem sein, dass wir uns über den Winter keine offenen, eiterigen Stellen liegen, ist ja klar! Die Schlafkiste ist mit medizinischen Geräten ausgestattet, die unsere Körperfunktionen herunterfahren und verhindern, dass wir sterben. Wir wollen ja nicht sterben, sondern nur ein bisschen länger schlafen als sonst. Irgendwo ist eine Zeitschaltuhr eingebaut, die weiß, wann es wieder warm und schön genug ist, um uns zu wecken. Äußerst simpel!
Ich bedauere, dass Winter-Geburtstage nicht mehr gefeiert werden können, Nikolaus und Weihnachten im Frühling nachgeholt werden müssen und das großartige Ereignis der Jahreswende an Bedeutung verliert. Aber seid mal ganz ehrlich zu euch selbst: Ist nicht alles besser, als sich monatelang mit einer Winter-Depression herumzuschlagen? Tja. Sag ich doch.