Dieser Artikel ist meinem Bruder Paul gewidmet. Der braucht nämlich etwas, von dem ich möchte, dass es erfunden wird. Aus einem lapidarem Grund: Er ist schwul.
Mein Bruder Paul erfüllt einfach jedes Klischee, das ein Schwuler zu erfüllen hat, damit er als solcher von seiner Umwelt erkannt wird.
Er blockiert das Bad am Morgen unglaublich lange, um sich in den gut aussehenden Jüngling zu verwandeln, der er tagsüber zu sein vorgibt. Haare müssen gewaschen, mit Spülung behandelt, geföhnt, gegelt, gesprayt und geglättet werden. Außerdem muss das Gesicht von unliebsamem Haarwuchs beseitigt werden.
So kommen wir zu einem sehr bedeutenden Bestandteil des perfekten (nicht nur schwulen) Aussehens: den Augenbrauen.
Eben diese müssen in Länge und Dicke mit der Gesichtsform des Besitzers harmonieren. Als augenbrauenzupfender Mensch plagt man sich mit vielerlei Problemen:
Die Augenbrauen sind zu dünn.
Die Augenbrauen sind zu dick.
Die Augenbrauen sind durchlöchert.
Die eine Augenbraue sieht anders aus als die andere.
Verschiedene Menschen haben unterschiedliche Wege gefunden, diesen Problemen entgegen zu wirken. Die einen zupfen munter drauf los, ungeachtet der Tatsache, dass sie im Nachhinein zwei nicht zusammenpassende Haaransammlungen über ihren Augen tragen. Das ist nicht schön! Die anderen versuchen aus einer Augenbraue zwei zu zaubern, indem sie einen Rasierer direkt über dem Nasenrücken ansetzen. Auch das ist nicht schön! Wieder andere haben eingesehen, dass ihr Augenbrauenzupftalent gegen null tendiert und rasieren einfach alle auffälligen Borsten ab, um sich die perfekten Augenbrauen mit einem Stiftelein nachzuziehen. Ebenfalls: nicht schön!
Weil ich anhand meines Beschreibungsobjekte (Bruder Paul) und meiner eigenen missratenen Augenbräuchen die Notwendigkeit sehe, diese fehlerhaften Zupfvorgänge zu vermeiden, plädiere ich nun voller Inbrunst für eine Augenbrauenzupfmaschine.
Diese würde, davon bin ich überzeugt, das Leid der Menschheit mindern.
Und wieder hätten wir die Welt ein bisschen besser gemacht.