Für einen Tag wird gekellnert, repariert und rasengemäht. In diesem Jahr findet der 10. Soziale Tag statt, der von der Jugendinitiative Schüler Helfen Leben organisiert wird.
Ob allein oder zusammen mit Freunden, ob im Café, im Buchladen oder beim Zeitungsaustragen, Schülerinnen und Schüler erarbeiteten in den letzten Jahren schon etwa 18,6 Millionen Euro. Diese Einnahmen und Löhne fließen in Projekte für Kinder und Jugendliche in Südosteuropa.
Aus der Schülerorganisation Schüler Helfen Leben, die schon seit 1992 existiert, wurde im Jahr 1994 ein Verein. Seine Mitarbeiter sind hauptsächlich Schüler und Studenten, die die Deutschlandprojekte koordinieren. Im Jahr 2002 wurde außerdem die Stiftung Schüler Helfen Leben gegründet, dessen hauptamtliche Mitarbeiter beispielsweise die Projekte in Südosteuropa betreuen. Sie wird unter anderem von Kurt Beck, Ulrich Wickert und Heide Simonis unterstützt.
Die deutschlandweite Schultour, bei der über Südosteuropa, den sozialen Tag und den Verein informiert wird, startete diesmal im Gymnasium Othmarschen in Hamburg. Unter dem Motto „Helden Rocken“ und mit der Unterstützung von N-Joy berichteten Schülerreferenten über die aktuellen Projekte und die Möglichkeit, sich bei Schüler Helfen Leben zu beteiligen.
Für den musikalischen Ausklang der Veranstaltung sorgte die sympathische Band „Fertig, Los!“
Im Rahmen der Projekte wird in den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens gemeinsam mit den dortigen Jugendlichen Bildungs-, Versöhnungs-, Demokratie- und Jugendarbeit geleistet. Denn durch die Jugoslawienkriege in den 90er Jahren sind die Balkan-Länder von heute noch durch fehlende Aufarbeitung der Geschichte, hohe Arbeitslosenzahlen und Aussichtslosigkeit bei Jugendlichen gezeichnet. Trotz einem offiziellen Friedensvertrag von 1995 sind die vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und unterschiedlichen Religionen immer noch unversöhnt und auf engem Raum ist ein Völkerhass entstanden.
Um dem entgegenzuwirken, baute SHL an einigen Orten Jugendzentren, Schulen und weitere Projekte auf.
In Sarajewo, Mazedonien, wurde beispielsweise das Internationale Jugendbegegnungshaus errichtet. Mit den Geldern des Sozialen Tages werden hier Kleinprojekte wie Medien- und Schülervertretungsseminare sowie der Austausch von Jugendlichen aus verschiedenen Ländern gefördert.
Nahe Skopje, der Hauptstadt Mazedoniens, liegt außerdem das größte Romaviertel weltweit. Hier ist das Hauptziel von SHL, bedürftigen Kindern und Jugendlichen den Schulbesuch zu ermöglichen und ihnen so einen Ausweg aus der Armut zu ermöglichen.
Auch in Bosinen-Herzegowina engagiert sich SHL für die Gleichberechtigung aller Kinder, da Behinderte hier nur sehr wenig oder gar keine Beachtung finden.
Die kosovarische Stadt Rahovec/ Orahovac ist in einen albanischen und einen serbischen Teil gespalten. Hier wird in einem weiteren Zentrum mit Jugendlichen beider Seiten gearbeitet, um die Kommunikation zwischen den zwei Bevölkerungsgruppen zu fördern.
Dies sind nur Beispiele von Orten, an denen wir aus Deutschland heraus helfen können.
Der Soziale Tag ist eine einfache und großartige Möglichkeit, Schüler Helfen Leben und die Jugendlichen in ihrer gar nicht so weit von uns entfernten Heimat zu unterstützen. Hoffentlich bleiben also am 17. Juni so viele Schulräume wie möglich leer!
FOTO: Schüler Helfen Leben e.V.