Theater ist anders

Theater ist langweilig. Stimmt nicht! Wer sich das Kinder- und Jugendprogramm von Hamburger Theatern ansieht wird vom Gegenteil überzeugt: Theater ist spannend, bunt, aufregend und immer wieder anders.  Einer der dafür sorgt, dass Theater uns etwas sagen kann, ist  Klaus Schumacher, Intendant des Jungen Schauspiel Hamburg. FREIHAFEN sprach mit ihm.

Es ist Donnerstag kurz nach 17 Uhr als ich auf den großen Hof in der Gaußstraße trete, den sich das Thalia Theater und das Junge Schauspielhaus teilen. Es herrscht eine wunderbar künstlerische Stimmung: überall Aktivitäten, Geräusche von allen Seiten. Ich gehe zum provisorischen Glasgebäude in dem das Jungen Schauspielhaus zurzeit untergebracht ist. Drinnen sitzen viele Menschen an Biertischgarnituren. Kurz darauf stehe ich vor einem Mann Ende 40, mit blonden, verwuschelten Haaren, Jeans und Turnschuhen, der gerade  einen Biertisch hinstellt, mir wurde gesagt das sei Klaus Schumacher. Seit mehr als 20 Jahren macht Klaus Schumacher Jugendtheater und hat viele Auszeichnungen für seine Arbeit bekommen. Seit der Spielzeit 2005/2006 leitet er die Sparte Junges Theater am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.

Klaus Schumacher begrüßt mich freudig, stellt mich der Runde vor und bittet mich, noch ein Moment Platz zu nehmen. Anwesend sind Theaterlehrer verschiedener Hamburger Schulen, die ein Überblick über das neue Programm des jungen Schauspielhauses erhalten.

Ich lausche dem Gespräch und tauche langsam ein, in die wunderbare Welt des Jugendtheaters. Eine bunte Welt. Jedes Stück hat seine Botschaft und jedes Stück behandelt aktuelle Themen. „Das Theater für junges Publikum will Geschichten erzählen, die Mut machen“ schreibt Klaus Schumacher im Heft zur Spielzeit 2014/2015 und so gibt es viele Stücke über schwere Entscheidungen, ungewöhnliche Freundschaften, über unerwartetes Glück und große Opfer.

In dem Stück „An der Arche um Acht“ wird für Kinder ab 5 die Geschichte von drei Pinguinen erzählt. Sie müssen das Problem lösen, dass die Sintflut kommt und sie nur zwei Karten für die Arche haben. In „Einmal ans Meer“ bricht ein Mädchen mit einer alten Nachbarin zu einer heimlichen Reise ans Meer auf, damit die Nachbarin einmal im Leben das Meer sieht. Sie lernen dabei sich und andere Menschen kennen und erleben ein großes Abenteuer. Die Geschichte der 11-jährigen Malala Yousafzai hat der Britische Autor Nick Wood in „Malala – Mädchen mit Buch“ zu einem Monolog verarbeitet, der ihre Geschichte aus westlicher Perspektive betrachtet. Das Stück wendet sich an junge Menschen ab 12 Jahren. Alle drei Stücke haben in der nächsten Spielzeit Premiere.

Klaus Schuhmacher

Schumacher meint, das Hamburger Jungendtheater sei sehr bunt und für wirkliche alle Altersgruppen und Interessen etwas geboten werde. Theater sei für ihn das Medium, mit dem man alles umsetzen und die Welt in ihrer Vielfalt beschreiben kann. Und das gelingt ihm sehr gut.

Dass er dabei auch auf ungewöhnliche Formen zurückgreift, konnte ich selbst erleben. Nur mit meinem Handy ausgerüstet, ließ ich mich von einer Telefonstimme durch die Straßen von Ottensen führen. Ich nahm  an dem interaktiven Theaterstück „Signs & Wunder – 13 ways to find a magic moment“, einer Performance von Stockholm Syndrom teil und war begeistert. Ich habe viele über die Geschichte und Geschichten aus dem Stadtteil erfahren und einige  „Magic Moments“ erlebt. Am Ende habe ich dann die Person getroffen, die mich geführt hat. Eine super Aktion, bei der man nicht nur lernt, anderen zu vertrauen, sondern auch viel über sich selbst erfährt.

Das junge Schauspielhaus ist nur eines von vielen sehr attraktiven Angeboten für junge Menschen in Hamburg. Es zeigt, wie aufregend und mitreißend Theater sein kann und macht Lust auf mehr.

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Von Katharina Goldt

Ich bin 1995 geboren und gehe noch zur Schule, wo ich auch für die Schülerzeitung schreibe. In der Jungenpresse und bei Freihafen bin. Neben dem schreiben Mache ich gerne Fotos und bin sehr Kultur intersiert. Ich spiele Theater, in einer Band und bin Jugendleiter.

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