„Wir fangen nicht an, bevor nicht alle Stühle besetzt sind!“ Blitzartig füllen sich die Reihen im obersten Raum vom Haus 73. Wie jeden Monat findet hier der U 20 Poetry Slam „Mundverbot“ statt. Initiiert wurde die Veranstaltung von den „Lautsprechern, einem Schülerunternehmen, das ein Drittel der Eintrittsgelder an die Aktion „Reporter ohne Grenzen“ spendet. Damit wollen die „Lautsprecher“ all denen helfen, die nicht das Privileg der Pressefreiheit genießen, also tatsächlich „Mundverbot“ haben.
Doch was ist das eigentlich, ein „Poetry Slam“? Ein Wettbewerb zwischen Poeten, die einzig und allein mit Mikro und Text bewaffnet ihre Poesie an den Mann bringen. Form und Inhalt sind dabei jedem selbst überlassen. Da kann es mitunter vorkommen, dass Zuhörern die Geschichte eines vierjährigen Mädchens namens Anna erzählt wird, die gerne ein Baum sein möchte und dafür in den Garten zieht.
Im Finale hat es für Juliane nicht für die begehrte Lautsprechertrophäe gereicht. Die Siegerin des U 20 Wettbewerbs vom 26. April heißt am Ende Lyly, die mit schmarotzenden Parasiten und einer Seefahrt in die Abgründe der Fantasie das Publikum in ihren Bann zog.
Poetry Slam, das bedeutet immer auch der Auftritt eines Featured Poet, der das ganze Spektakel einläutet. Der „Erfahrene“ bereitet außer Konkurrenz das Publikum vor, indem er oder sie einen eigenen Text auf der Bühne präsentiert. Besonders gut in dieser Kunst ist Bente, die der Hamburger Jugend äußerst plastisch erklärt, dass man Sex hat und ihn „um Gottes Willen nicht macht“.
Der nächste Termin für den U 20 Slam „Mundverbot“ und damit auch der letzte Möglichkeit, sich als Sieger für das große Finale der Besten zu qualifizieren, ist der 24. Mai, 19.30 Uhr.
FOTO: Christopher Busch