Verbrennungsfrühwarnsystem

Kochendes Wasser ist heiß, Herdplatten sind heiß und Teller, die aus dem Backofen kommen, sind verdammt noch mal auch heiß. Aus aktuellem Anlass und zum Schutz des Einzelnen propagiere ich heute das Recht auf Verbrennungsfreiheit.

Brandwunden sind böse. Sie sorgen dafür, dass die Haut Blasen schlägt, dass Haut sich vom Hautsein verabschiedet und zu toten Gammelfetzen mutiert. Brandblasen füllen sich mit der so harmlos klingenden Lymphflüssigkeit, werden zwangsläufig aufgestochen, aufgeschnitten oder platzen im idealsten aller Fälle von selbst auf. Im Nu wird die menschliche Schönheit durch glibschig rote, fleischige Stellen zunichte gemacht und spätestens jetzt ekelt man sich vor sich selbst.

Noch eine schlechte Nachricht: Verbrennungen machen bei Brandblasen nicht halt! Der Sommer ist endlich in Hamburg angekommen und die Sonne strahlt fröhlich auf das Menschenvolke hinab. Sie verstümpelt unbemerkt unsere zarte jugendliche Haut und wir fallen am nächsten Tag aus allen Wolken, wenn unsere Körperoberfläche gerade dabei ist, sich um ein paar Millimeter zu schmälern. Das ist schmerzhaft und geht so nicht. Da helfen nämlich Aloe Vera und Co. auch nicht mehr. Ich möchte kein Mitleid erregen, aber ich bin betroffen – von eben diesen matschigen Wunden an den Fingerspitzen und der unnatürlichen Tönung meiner noch wintergewöhnten Haut. Jetzt mal ernsthaft: Wie ist es möglich, dass unser Körper mit hochempfindlichen Nerven ausgestattet ist und wir dennoch immer erst zu spät bemerken, dass wir uns gerade selbst verbrutzeln?

Weil ich ein Weltverbesserer bin, rufe ich zum gemeinsamen Kampf gegen freigelegtes Fleisch, krebsrote Ganzkörperverfärbungen und – o-ho! – Hautkrebs auf. Setzt euch an den Schreibtisch (meidet die Sonne!) und erfindet mir bitte ein Verbrennungsfrühwarnsystem. Es drängt! Es tut mir leid, dass die Brandblasencreme- und Sonnenmilchwirtschaft wahrscheinlich in Mitleidenschaft gezogen wird. Aber irgendwer ist immer der Gearschte.

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