Kampf dem Staub

Irgendwie hat doch alles auf dieser Erde einen Sinn. Alles ist ein ewiger Kreislauf. Die Maus wird von der Katze gefressen, die Katze vom Hund und der Hund wird vom Auto überfahren. Jedes kleine Etwas nimmt seinen Teil in dieser Welt ein und ist bedeutsam für ihr Fortbestehen. Da hat sich Gott (in manchen Kreisen auch Evolution genannt) schon ordentlich was bei gedacht.

Aber halt! Einwand! Es gibt genau eine Ausnahme. Jeder kennt ihn. Jeder hasst ihn. Es gibt ihn draußen und drinnen. Er ist hartnäckig und er kommt immer wieder. Und jeder kämpft tagtäglich gegen ihn. Mit Lappen, Wedel und Tuch. Ich frage mich ernsthaft: Welchen Sinn hat Staub? Er liegt uns lästig zu Füßen und setzt sich immer wieder über unsere Köpfe hinweg – an Orte, die wir im Traum nicht erreichen. Der Allergiker ächzt, stöhnt und stirbt unter seiner Last und nur swiffer verdient sich mit astreinem Anti-Staub-Marketing dumm und dämlich. Halten wir fest: Staub ist nutzlos. Weil er keinen Sinn hat, möchte ich ihn aus meinem Leben verbannen. Aber wer hat denn schon Zeit, den ganzen Tag dem Staub hinterher zu jagen? Niemand und ich auch nicht. Darum muss eine effiziente Staubbeseitigungstechnik her!

Ich wäre nicht Lotti, wenn ich da nicht schon ein perfekt ausgearbeitetes Konzept hätte, das nur noch von diesem oder jenem klugen Menschen umgesetzt werden muss: Das Staubtierchen. Das Staubtierchen ist winzig, lautlos und über alle Maßen klug. Den ganzen Tag zieht es seine Bahnen durch die Wohnung – auf der Suche nach jedem noch so winzigen Staubkorn. Es ist den Insekten nachempfunden, kann also Wände erklimmen und jedes Hindernis überwinden. Wenn das Staubtierchen sich sattgefressen hat, besucht es kurz seine Ladestation. Dort tank er nicht nur Energie, sondern setzt auch einen frisch gepressten Staubwürfel ab. Mensch muss dann nur ab und zu die Presswürfel einsammeln und entsorgen. Und weil wir dem Kreislauf des Lebens ordentlich einheizen wollen, verwenden wir den Staubstuhlgang weiter: Wir verbrennen ihn im Kamin, dämmen damit unsere Häuser, polstern unsere Sitzmöbel, spinnen Wolle und stricken daraus nachhaltige Pullover. Bio ist sowieso super In gerade. Da bleiben doch kaum noch Wünsche offen. Auf, auf in eine staubfreie und glückliche Welt!

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