Premium, ein junges Hamburger Getränkeunternehmen, verzichtet komplett auf Eigenwerbung und wächst trotzdem.
Sie widersprechen jeglichen Normen der Unternehmenswelt, der Wissenschaft und des Kapitalismus, wie wir ihn kennen. Sie agieren als Kollektiv und nicht als einzelne Entscheidungsträger. Sie verkaufen dieses Jahr erstmals über eine Millionen Flaschen Cola und verzichten dabei komplett auf Eigenwerbung: Premium, ein junges Unternehmen aus Hamburg.
Besser bekannt sind sie durch ihre Produkte Premium Cola und Premium Bier. Vergangenen November feierten sie ihr zwölfjähriges Bestehen, doch wer noch nie von Premium gehört hat, hat davon wohl auch nichts mitbekommen. Denn auf Werbung verzichten die Hamburger komplett. Uwe Lübbermann, Gründer von Premium, formuliert es so: „Wir unterscheiden zwischen Push und Pull. Pushende Kommunikation ist zum Beispiel Werbung, wie wir sie kennen, Pop-Up Banner im Internet, bedruckte Stadtbusse oder Werbegeschenke.“ Gemeint ist Werbung, die mit dem Konsumenten in Berührung kommen soll, ohne dass er es verhindern kann.
„Wir setzen stattdessen auf den Pull-Effekt von Kommunikation. Wer neugierig ist und sich für uns interessiert, kann zu uns kommen, unsere Cola kaufen oder sich auf unserer Homepage informieren. Ein Kunde soll freiwillig zu uns kommen“, erklärt Lübbermann. Ein Unternehmen sollte durch seine Arbeit und Produkte die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und nicht durch Leuchtreklame.
Und das klappt? „Unser Umsatz ist bisher in jedem Jahr um mindestens 30 Prozent gewachsen. Es ist ein langsameres Wachstum. Fritz Kola zum Beispiel sind nach uns entstanden, heute aber schon größer als wir,“ sagt Lübbermann: „Aber so wie Fritz Kola wollen wir auch gar nicht sein. Wir machen unser eigenes Ding, ohne es jedem auf die Nase zu binden.“ Ob sie sich damit auch durchsetzen können, wird man sehen. Und was heißt schon durchsetzen? Für die Leute von Premium zählt nicht nur das Produkt Kola oder Bier sondern auch, wie sie diese verkaufen und eben nicht-bewerben. Die ersten 12 erfolgreichen Jahre haben sie schon hinter sich.
Nun ja, von ganz alleine wird das Getränk nicht in den Laden kommen, dafür braucht jedes Unternehmen auch einen Außendienst. Auch Premium wie ich gerade lese. Darüber, ob der unangekündigte Besuch vom Vertrieb nicht schon „push“ ist kann man natürlich diskutieren. Ich würde das vermutlich so empfinden.
1 Million Flaschen sind nicht sonderlich viel. Fritz Kola macht wahrscheinlich 7x so viel und die haben auch recht viele Mitarbeiter.
Wie viele Mitarbeiter bei Premium arbeiten, geht aus dem Artikel leider nicht hervor. 😉