Alles Gute sind Sieben

Und sanft zog ein die Nacht in die Stadt und in ihr war Musik Weich gezupfte Saiten, vielmehr die zarte Liebkosung eines Liebhabers in einer kalten Winternacht, und so seelenvoll wie die ersten Takte von Jeff Buckley’s Interpretation von „Hallelujah“ – so beginnt „Abigail“, der erste Song des neuen Albums „Rouge“ der schwedischen Musiker „Bored Man Over Board“. Ihre Töne wandeln kunstvoll zwischen sanft wiegenden Melodien und tief unter die Haut gehenden urbanen Folk-Hymnen. Mit einer sieben Mann starken Besetzung schmeißen sie ihre Zuhörer zupfend, fiedelnd, trommelnd und mit einer Rhapsodie von orchestraler Klangwucht in die höchsten Berghöhen des Eiger, um ihn am Ende des Liedes warm und mollig in ein weiches Moosbett aus flauschigen Tönen zu betten. Es gibt eine Vielzahl diesweltlicher Artikel, in denen Bored Man Over Board mit Arcade Fire verglichen werden. Abgesehen von der ähnlichen Besetzung (Gitarre, Gesang, Schlagzeug, Trompete, elektrische Gitarre, Violine, Piano, Bass) verbreitet der whisky- und tannenölgetränkte Gesang von Sänger und Gitarrist David Khan jedoch eine düster- romantische Gänsehautatmosphäre aller erster Güte, die mit den tragisch-traurigen und oft wesentlich schnelleren Pop-Hymnen von Arcade Fire wenig zu tun hat. Am 20.01.2011 kommen Bored Man Over Board zu uns nach Hamburg in die Astra Stube und erzählen uns schaurig schöne Waldläufergeschichten „über Menschen, Resignation und Wein“, wie sie nur die Schweden erzählen können. Handgeführt und Herzgefühlt – wer auf Folk-Töne und Indie-Rhythmen mit Blues-Schleife steht, der sollte sich dieses nachweihnachtliche Musikgeschenkstück nicht entgehen lassen – und alle anderen die gute Musik mögen auch nicht.

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