Nichts kann uns trennen!

Freundschaft kennt keine Promillegrenze. Ob im U-Bahnhof, an Litfasssäulen auf der Reeperbahn oder sonst wo in der Stadt: Die neue Kampagne von „Kenn dein Limit“ will uns aufzeigen, wie wichtig die Freundschaft im Bezug auf den Alkoholkonsum ist. Schafft sie das?

Laute Bässe hallen aus den Läden, erste Leute schwanken wie Bojen auf hoher See hin und her und nehmen damit den ganzen Gehweg ein. Andere wiederum schmeißen die Frontansicht ihrer Handykameras an, mit dem Ziel ihre Fassaden mit weiteren zwei Kilo Schminke zu dekorieren, um dem nächsten Türsteher schöne Augen zu machen. Es ist Samstag, kurz nach Mitternacht, irgendwo auf der Reeperbahn – der ganz normale Wochenendwahnsinn. Blinkende Schilder und Leuchtreklame komplettieren das Bild der sündigen Partymeile. Noch schnell zum Kiosk des Vertrauens an der Ecke vorne rechts um für die ganze Gruppe Wodka-Energy-Mischen in Plastikbechern zu bestellen. Jetzt kann die Partynacht beginnen!

Doch je später der Abend, desto mehr Erbrochenes auf dem Gehweg. Wer kennt diese Situation nicht? Einer in der Gruppe weiß sich nicht besser zu helfen, als die neu gekaufte Jeans einzuweihen. Schnell werden die Taschentücher gezückt, das Wasser geholt und erste Hilfe geleistet. Genau hier will die Fortsetzung der Kampagne „Kenn dein Limit“ ansetzten – Freunde sind da, wenn du sie brauchst.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), mit ihrem Sitz in Köln, ist bekannt für ihre Aufklärungskampagnen. Laut der BZgA ist die Bekanntheit des Slogans der Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit“ unter den 16- bis 21-Jährigen nahezu vollständig bekannt. Seit 2009 geht „Alkohol? Kenn dein Limit“ nun in die dritte Runde. Die Neuausrichtung setzt die Freundschaft primär in den Vordergrund.“ Mit der Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ bestärken wir Jugendliche in ihrem verantwortungsbewussten Verhalten, um Freund- und Partnerschaften nicht durch einen unkritischen und sorglosen Umgang mit Alkohol aufs Spiel zu setzen.“ beschreibt die Leiterin der BZgA, Frau Dr. Haidrun Thaiss.

Keiner will sich gerne etwas sagen lassen. Erst recht nicht, wenn es darum geht, dass andere entscheiden, was gut oder schlecht für uns ist. Die Sprüche wie „gemeinsam chillen oder betrunken stressen“ und „alles teilen oder viel verlieren“ sind uns allen noch im Kopf. Untermalt von negativen Bildern waren das unter anderem die Leitsprüche der bisherigen Kampagne. Die Neuauflage zeigt die Thematik des übermäßigen Alkoholkonsums aus einem anderen Blickwinkel. Weg von dem Entweder-Oder-Denken sensibilisieren die neuen Plakate, Postkarten und der Spot uns dazu, das eigene Trinkverhalten zu überdenken. Die Kampagne stellt den maßvollen Umgang mit Alkohol in den Vordergrund ohne dabei den Finger zu erheben. Mit positiven Bildern wird vermittelt, dass die Freundschaft über dem Vollrausch steht. Mit der Botschaft „Nichts kann uns trennen“, „Nichts kann uns aufhalten“ und „Nichts kann uns stoppen. Außer zu viel Alkohol“ unterstreicht die Kampagne die Faktoren Freundschaft, Zusammenhalt und Teamgeist. Klingt doch ganz vernünftig, oder?

Die Recherche wurde unterstützt von Minax Intermedia.